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Schröpf-Therapie

Die Schröpftherapie ist eine der ältesten Heilmethoden der Welt. Schon die Ägypter und die Babylonier sollen das Verfahren gekannt haben, ebenso auch in der TCM bekannt und auch Hippokrates soll die Schröpfköpfe eingesetzt haben. Früher wollte man mit dem Schröpfen "schlechte Säfte" ableiten, die man für viele Krankheiten verantwortlich machte. Man verwendete gläserne Köpfe, die man über eine Flamme hielt. Diese erwärmte die Luft im Glas, die sich dadurch ausdehnte. Dann wurde das Glas schnell auf die betroffene Stelle aufgesetzt, damit beim Abkühlen der Luft das gewünschte Vakuum entstehen konnte. Das Vakuum entstand, weil sich die Luft beim Abkühlen wieder zusammenzog.

Auch heute wird die Schröpftherapie in vielen Naturheilpraxen und anderer naturheilkundlich arbeitenden Praxen eingesetzt. Das Prinzip ruht auf der Behandlung von Reflexzonen oder auch Akupunkturpunkte. Wenn man auf bestimmen Zonen der Haut oder Akupunkturpunkte Reize setzt, werden diese über das Nervensystem zu dem, diesem Reflexpunkt zugeordnete Organ weitergeleitet. Hier kann ein "Anregen" des Heilprozesses erfolgen, die Selbstheilungskräfte werden gestärkt.

Es gibt 3 Möglichkeiten zu schröpfen:

  1. Die Schröpfkopfmassage: Hier werden die Schröpfgläser im Vakuumzustand über die eingeölte Haut bewegt. Das Abheben der Haut und der darunter liegenden Muskelschichten ist oft weniger schmerzhaft, da kein Druck auf Knochen und tiefer liegende Nerven erfolgt. Zudem fördert die Schröpfkopfmassage das Lösen von Verklebungen, Schlackenstoffe und „Giften“ in den Muskeln und umliegenden Geweben.
  2. Das Trockenschröpfen: Hier werden die Schröpfköpfe (aus durchsichtigem Kunststoff zur Einmalanwendung) im Vakuumzustand auf die entsprechende Hautzone gesetzt. Sie bleiben mindestens 10 Min. sitzen, es sei denn, sie lösen sich schon früher.
  3. Das blutige Schröpfen: Hier wird die Haut etwas angeritzt. Dann wird ein steriler Schröpfkopf im Vakuumzustand auf diese Stelle gesetzt, sodass etwas Blut austritt. Dies entspricht einem kleinen Aderlass.

Das Vakuum entsteht bei allen drei Methoden durch das Herausziehen der Luft mit einer Pumpe. Auf das Erhitzen der Luft, außer in der TCM, kann dank moderner Technik verzichtet werden. Somit besteht auch keine Gefahr für Verbrennungen mehr.

Wofür kann das Schröpfen eingesetzt werden?

Meist wird diese Behandlung bei Schmerzen, Verhärtungen und Verspannungen von Muskeln eingesetzt. Das sind Beschwerden wie:

  • Arthrosen in den Gelenken
  • Golfer- oder Tennisellenbogen
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Nackenschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen

Zudem kann Schröpfen funktionelle Beschwerden der Organe lindern u.a. bei:

  • Magen-Darmbeschwerden wie Völlegefühl; Druck im Bauch; Reizdarmsyndrom
  • Bluthochdruck; vegetative Herzbeschwerden
  • Schwindel
  • Infektanfälligkeit,
  • Erkrankungen der Atemorgane
  • lymphatische Schwellungen

Meist benötigt man mehrere Behandlungsintervalle, um eine Linderung der Beschwerden zu erreichen. Dies ist vor allem von der Stärke der Belastung bzw. der Beschwerden abhängig. Auch welche Technik zum Einsatz kommt, muss der Therapeut nach einer gründlichen Anamnese und Untersuchung individuell entscheiden.

Welche Kontraindikationen gibt es?

  • Patienten die Bluterkrank sind oder blutverdünnende Medikamente nehmen müssen wie: Marcumar, ASS, Pradaxa, Xeralto etc.
  • bei offenen oder infektiösen Hauterkrankungen
  • Auch Krebserkrankungen, bei denen der Fluss von Gewebsflüssigkeit vermieden werden muss wie: Brustkrebs, Darmkrebs, und auch bei Metastasen.


Gibt es Nebenwirkungen?

Es können blaue Flecken auftreten. Beim blutigen Schröpfen kann es zu einer Entzündung der Haut des umliegenden Gewebes kommen, wenn nicht hygienisch gearbeitet wird.

Nach der Schröpfkopfmassage können leichte Muskelschmerzen auftreten, ähnlich einem Muskelkater.
Schröpfen gehört zu den Standarddisziplinen der Naturheilkunde und wird seit altersher in verschiedenen Kulturkreisen ausgeübt. Wie andere tradierte Naturheilverfahren ist das Schröpfen aber kaum durch wissenschaftliche Studien belegt. Hier fehlt wohl auch das Interesse an wissenschaftlicher Absicherung.

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